Bloggen mit Drupal - the making of - Teil 3

Bloggen mit Drupal

Views - das ist die eierlegende Wollmilchsau zur Erweiterung von Drupal. Dieses Modul tut genau das, was sein Name sagt: Es erstellt Sichten auf eine oder mehrere Tabellen, ohne dass wir eine Zeile PHP oder SQL schreiben müssen. So entstehen Seiten, frei positionierbare Blöcke, RSS-Feeds und Anhänge.

Zur Grundausstattung eines Blogs gehören Blöcke mit Artikelzusammenstellungen nach unterschiedlichen Kriterien, z.B. ein Monatsarchiv oder aktuelle Kommentare. Genau diese beiden Listen stellt Views schon als Beispielsichten zur Verfügung. Sie müssen nur noch für das Blog angepasst werden, damit sie sich ausschließlich auf Blogartikel und die zugehörigen Kommentare beziehen. Wer sauber arbeitet, erstellt ganz einfach eine Kopie der Views und passt diese an.

Für eine Kategorieliste mit Link auf die Kategorien wird einfach ein View über Taxonomiebegriffe unseres Blog-Vokabulars erstellt. Wir brauchen nur einen Block (keine Seite) und keinen Pager. Nachträglich passen wir nur die Sortierung an, damit die Kategorien in alphabetischer Reihenfolge erscheinen. Genauso schnell ist eine Liste der aktuellen Artikel erstellt. Welche Felder angezeigt werden (z.B. Überschrift, Teaser und ein Thumbnail wie bei uns), ist mit ein paar Klicks konfiguriert.

Mit der Aktivierung des Statistik-Moduls, das zum Kern von Drupal gehört, lässt sich auch eine einfache Liste der meistgelesenen Artikel erzeugen. Ein View "Popular Content" steht dann schon zur Verfügung und muss nur noch auf die Auswertung der Blogbeiträge eingeschränkt werden (Achtung: Auch die Konfigurationsoption "Inhaltsabrufe zählen" muss ausgewählt sein).

Artikel - der Blick über den Tellerrand

Auf der Basis von Views können noch mehr Informationen über das Blog zur Verfügung gestellt werden, z.B. Artikel desselben Autors, von dem man gerade einen Beitrag liest, oder eine Liste verwandter Beiträge. Für den Block der Artikel desselben Autors nutzt man Contextual Filters und legt zwei Filter an

  1. Inhalt: Author uid.
  2. Provide default value: Typ User ID from URL
  3. Anhaken: Also look for a node and use the node author.
  4. Als zweiten Filter legt man Inhalt: Nid an
  5. Provide default value: Typ Content ID from URL
  6. Anhaken: Mehr >> Exclude

Ein ausführliches Tutorial findet sich hier. Für den Block mit Links auf verwandte Artikel nutzen wir ebenfalls Contextual Filters. Hier wird über die Tags gefiltert:

  1. Inhalt: Has taxonomy term ID
  2. Provide default value: Typ Taxonomy term ID from URL
  3. Anhaken: Load default filter from node page, that's good for related taxonomy blocks
  4. Das Vokabular für die Tags auswählen
  5. Multiple-value handling: Hier hat man die Wahl, ob Beiträge erscheinen sollen, die alle Tags gemeinsam haben oder wenigstens ein Tag teilen.
  6. Als zweiten Filter verwenden wir wieder Inhalt: Nid
  7. Typ: Content ID from URL
  8. Anhaken: Mehr >> Exclude

Beide Views sind natürlich nur auf den Detailansichten der Blogposts sinnvoll.

Tags, Social Media und Quellcode - das Sahnehäubchen

Kategorien sind gut, zusätzliche freie Tags sind besser. Mit dem Modul TagCloud stehen für alle Taxonomie-Vokabulare Tagclouds als fertiger Block zur Verfügung. Wer die Bedeutung der Tags lieber durch die Zahl der so getaggten Beiträge als durch eine Auszeichnung per CSS hervorheben will, stellt das unter Konfiguration >> Inhaltserstellung >>TagClouds Configuration >> Tagclouds Display Type ein.

Wir lassen auch gerne teilen - unsere Blogposts natürlich. Das Heise-Script zum rechtssicheren Teilen gibt es auch für Drupal (Secure Share). Es kann nach der Installation einfach als Block eingebunden werden.

Wir wollen an dieser Stelle öfter einmal Quellcode veröffentlichen. Im Editor eingefügt, geht dieFormatierung verloren. Der Code wird unübersichtlich. Hier hilft das Mogul geshifilter, mit dem sich Quellcode als Code (<code>) einfügen und formatieren läßt.

Fazit: Mit Drupal ist gut bloggen. Es muss nicht immer Wordpress sein, besonders, wenn das Blog in die Website integriert werden soll. So ausgerüstet kann unser Blog an den Start gehen. Wir arbeiten natürlich an weiteren Features und freuen uns über Eure Kommentare.

Bild: NOBU,fotolia.de

Bild des Benutzers ambranet

Susanna Künzl

Susanna Künzl leitet seit 1999 diese Agentur und beschäftigt sich hauptsächlich mit der Programmierung von CMS-Erweiterungen für TYPO3, Wordpress und Drupal. Sie betreut auch die SEO-Projekte von ambranet.