Wie finde ich die richtigen Keywords für meine Website?

Keywords suchen

Wir werden oft gefragt, auf welche Begriffe eine Website optimiert werden sollte. Um Missverständnissen vorzubeugen: Es geht nicht um das Keywords-Metatag, von dem in grauer Internet-Vorzeit die Sage ging, dass man hier nur alle Wörter eintragen müsse, zu denen Suchmaschinen eine Website finden sollten. Hier geht es vielmehr um die Wahl der Begriffe, zu denen eine einzelne Seite Ihrer Website von Ihrer gewünschten Zielgruppe wahrscheinlich gesucht wird. Dabei sollte die Chance groß sein, dass Ihre Seite in den Suchmaschinen weit ober in der Ergebnisliste auftaucht; und das möglichst dann, wenn Ihr potentieller Kunde sich gerade in Kauflaune für Ihr Angebot befindet und es möglichst wenige Konkurrenten gibt, die zum selben Begriff in den Suchergebnissen auftauchen.

Woher kommen relevante Begriffe? Wer schon eine Website (und vielleicht auch Social Media Profile) betriebt, ist klar im Vorteil. Dann gibt es schon Informationen zu Begriffen, über die Ihre Website bisher gefunden wurde. Je mehr Tracking Tools schon verwendet wurden, desto mehr Informationen stehen Ihnen zur Verfügung: 

  • Logfiles
  • Webstatistiken Ihres Providers
  • Google Anayltics, Piwik
  • Google Adwords
  • Google Webmaster Tools
  • die Suchfunktion der eigenen Website

Die Suchfunktion kann in Google AdWords und Piwik ausgewertet werden, aber auch Content Management Systeme stellen Informationen über die Suche, die auf der Website stattfand, bereit. Drupal zeigt Suchbegriffe, die auf Ihrer Website verwendet wurden, unter Berichte >> Häufigste Suchbegriffe an. Indexed Search unter TYPO3 zeigt die meist gesuchten Begriffe der letzten 30 Tage über Web >> Info >>Indexsuche – Statistik an.

Zusätzlich zu diesen bewährten Keywords lassen sich weiter Quellen erschließen:

  • fragen Sie Ihre Kunden, wie sie nach Ihrem Angebot (Ihren Produkten) suchen.
  • fragen Sie Ihre Mitarbeiter, Kollegen, Netzwerk-Kontakte, wie sie Ihr Angebot suchen.
  • besuchen Sie die Websites Ihrer Mitbewerber: Wie wird Ihr Produkt hier beschrieben, welche Begriffe und Phrasen finden Verwendung?

Sie beliefern Business-Kunden, die sich im selben Erfahrungsbereich wie Sie bewegen? Die gemeinsame Fachsprache ist bekannt? Dann können auch brancheneigene Standards, Typen- oder Produktnummern und bekannte Abkürzungen in Ihre Keyword-Liste aufgenommen werden. 

Jetzt haben Sie schon eine lange Liste von Suchbegriffen, die sich mit Ihrem Angebot verbinden und der Zielgruppe geläufig sind. Erweitern Sie diese Liste um

  • Synonyme, verwandte Begriffe
  • Mehrwort-Phrasen, die Ihre Suchbegriffe um die Intention des Kunden erweitern, z.B. „Waschmaschine Marke XY“ zu „Waschmaschine Marke XY Test“ (wenn Sie Tests oder Produktvergleiche auf Ihrer Website anbieten) oder „Waschmaschine Marke XY kaufen“ (wenn das gute Stück in Ihrem Shop zu kaufen ist). Dabei müssen Sie nicht nur auf Zweiwort-Phrasen beschränken: Die meisten Suchvorgänge umfassen heute mehrere Wörter, da die Liste der Ergebnisse bei einfacher gestrickten Anfragen zu lang ist und die oberen Plätze oft durch Kataloge oder Anbieter belegt werden, die man gar nicht gesucht hatte.
  • Ortsangaben: „Waschmaschine kaufen“ wird zu „Waschmaschine kaufen Frankfurt“.

Diese Tools können Sie dabei unterstützen:

Jetzt haben Sie eine wirklich eindrucksvolle Liste von Suchbegriffen und -kombinationen. Filtern Sie danach die Begriffe heraus, die Ihnen die besten Chancen für einen Platz auf der ersten Seite der Suchergebnisse bieten. Das sind naturgemäß Begriffe, für die Sie wenig Konkurrenz befürchten müssen, die aber oft genug angefragt werden. Beachten Sie, dass Keywords, die ein direktes Kaufinteresse signalisieren,

  • wertvoller sind, weil der Suchende im Auswahlprozess weit fortgeschritten ist
  • wertvoller sind, weil sie damit direkt zu einer Konversion führen können
  • aus diesen Gründen eine hohe Konkurrenz erwarten lassen
  • und deshalb nicht umsonst money keywords heißen.

Hier wartet viel Arbeit auf Sie: Während man die Konkurrenzsituation über Suchvorgänge prüfen kann, finden sich Informationen zur Häufigkeit, mit denen ein Begriff gesucht wird, nur an wenigen Stellen: Der Google Keyword Planer und die Keyword Datenbank von Ranking-Check sind hier eine gute Quelle. Für sehr häufig genutzte Anfragen lässt sich die Anzahl der Anfragen über Google Trends beobachten (bei Longtail-Keywords ist das Tool nutzlos).

Am Schluss sollten Sie eine Liste aller sinnvollen Keywords für Ihre Website haben.Verteilen Sie die Keywords auf die einzelnen Seiten Ihrer Website (bitte nur ein oder zwei zu einander passende Begriffe oder Kombinationen pro Seite) und planen Sie auch neue Inhalte für erfolgversprechende Keywords.

Bild: David San Segundo, fotolia

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Susanna Künzl

Susanna Künzl leitet seit 1999 diese Agentur und beschäftigt sich hauptsächlich mit der Programmierung von CMS-Erweiterungen für TYPO3, Wordpress und Drupal. Sie betreut auch die SEO-Projekte von ambranet.